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Belichtungsgerät

Damit meine fertigen Schaltungen ein ansprechendes Äußeres bekommen hatte ich vor vielen Jahren damit begonnen meine Entwürfe auf Fotopositiv beschichtetn Platinen herzustellen. Für meine ersten Versuche hatte ich mir damals ein Anfängerset von Conrad besorgt. Dies bestand aus einer billigen grünen Entwicklerschale, einem tütchen Entwicklungspulver, einem Tütchen Eisen(3)chlorid, sowie einigen kleinen Platinen. Zum Belichten benutzte ich damals noch eine sogenannte Nitraphot-Glühbirne mit einer Leistung von 100W. Als Belichtungsrahmen diente mir ein Stückchen Schaumstoffmatte mit aufgelegter Glasscheibe. Also alles recht spartanisch und die Belichtungszeiten belifen sich auf atemberaubende 20-25 Minuten. Aber, es hat funktioniert!

Als eines schönen Abends mal wieder ein Platinchen schnell fertig werden sollte, schlug Murphy unerwartet zu und beraubte mich meiner einzigen für diesen Zweck tauglichen Lichtquelle. Ich besann mich darauf das meine Tochter in Ihrem Zimmer zu Dekozwecken eine 30W Schwarzlichtröhre besaß. Diese testete ich dann kurzerhand an einem Platinenreststück auf das vorhandensein tauglicher UV-Strahlung und siehe da “schon” nach 15 Minuten war die Platine ausreichend belichtet. Seit diesem Abend musste sie denn das ein oder ander Platinchen für mich beleuchten.

Als meine Tochter dann auszog und die Schwarzlichtröhre mitnahm, hatte ich wieder keine Belichtungslampe. Ich war es allerdings auch leid jedesmal das Ding aus Töchterchens Deko zu pflücken und mittels einiger dicker Bücher auf dem Küchentisch in einer angemessenen höhe über der Platine zu positionieren, zumal meine Frau auch jedesmal etwas aufmüpfig guckte und nur durch ein: “...ja, ja, ich räüm das gleich wieder weg...” zu einem freundlichen Gesichtsausdruck zu bewegen war. Also schaute ich mal im www bei diversen Elektronikversendern nach einer preisgünstigen aber dennnoch vernünftigen Ersatzlösung. Allerdings musste ich feststellen das für 3-Mark-50 so ein Belichtungsgerät mit Zeitschaltuhr nicht zu bekommen ist und 200,- Euro wollte ich denn doch nicht ausgeben. Also noch mal im www geschaut ob den diversen Bastlern in Deutschland zu diesem Thema schon was eingefallen ist. Und siehe da, da war immer wieder die Rede von Gesichtsbräunern die zu diesem Zwecke missbraucht wurden. Nach genauerer Recherche stellte sich heraus, das die in diesen Geräten verbauten Röhren tatsächlich die gleichen sind die auch in Belichtungsgeräten verwendung finden. Also habe ich mir bei EBAY einen fast neuen Gesichtsbräuner für 7,-Euro ersteigert. Als dieser dann ankam, musste ich leider feststellen das er aufgrund seiner stehenden Bauform nur schlecht zum direkten Einsatz als Erleuchter meiner platinen taugte. Ich hätte wieder Bücher auftürmen müssen.... siehe oben....

Also zerpflückte ich den Gesichtsbräuner in seine Einzelteile und begab mich auf dem Dachboden auf die Suche nach irgendetwas das als Gehäuse hätte dienen können. Da fiel mir mein alter Parallelport-Scanner, den ich vor jahren in den Ruhestand geschickt hatte ins Auge. Diesen habe ich dann ebenfalls in seine Einzelteile zerlegt und mit dem Innenleben des Gesichtsbräuners bestückt.

Da ich keine Lust darauf hatte mich wie in vergangenen Zeiten mit der Stoppuhr den belichtungsvorgang zu überwachen, baute ich mir noch kurzerhand eine kleine Belichtungssteuerung mit Atmega-8 und einem ausgedienten Telefondisplay zusammen. Das sich nach einigen Schnitzereien am Gehäüse des alten Scanners auch noch in diesem unterbringen ließ.

Dann noch ein wenig Programmierung des Microcontrollers mit Setupfunktion für die Belichtungszeit, sowie Speicherung dieses Wertes und Speicherung des Wertes der bereits verbrauchten Lebensdauer der Röhren.

... et voila ...: fertig ist ein super Belichtungsgerät für nur 10,- Euro (den ausgedienten Scanner nicht mitgerechnet) das sich vor seinen teuer gekauften Brüdern nicht zu verstecken braucht.

Und nun sind meine Platinen schon nach 2 Minuten ausreichend belichtet.....