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Vor knapp einem Jahr meinte ein Bekannter es wäre doch toll mal eine NIXIE-Uhr zu bauen. Nachdem ich mir dann auf YOUTUBE mal ein paar angesehen hatte stand
der Entschluss auch schon fest! Ja, so was wollte ich auch mal bauen. Also erst mal im www schlau gemacht, welche Betriebsparameter so eine Nixie-Röhre denn überhaupt benötigt. Hmmm ca. 170V bei einem Kathodenstrom
von 1-4mA je nach Röhrentyp und Hersteller. Das sollte nicht das Problem sein. Aber woher heute, ca. 30 Jahre nach Ende der Produktion dieser Röhren noch welche bekommen? Ich musste sehr schnell feststellen, das
auch heute noch einige über EBAY zu bekommen sind, allerdings alles andere als günstig. Jeder der noch solche Röhren besitzt, hat glaube ich mittlerweile begriffen das die doch schon recht selten sind und sich für
teuer Geld verkaufen lassen... Wie dem auch sei entschloss ich mich erst mal zum Kauf von einigen russischen IN-12 Nixies die offensichtlich immer noch in großen Stückzahlen auf dem Markt sind und für 2-3€
das Stück zu bekommen sind.
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Als erstes musste natürlich ein DC-DC-Wandler her der mir aus 12V die erforderlichen 170-180V mit mindestens 20mA lieferte, sowie die für den
Microcontroller und die Logikbauteile benötigten 5V. Da ich eine gut sortierte “Bauteil-Bastelkiste” besitze waren alle Teile verfügbar und so hatte ich nach etwas Planung dann nach wenigen Stunden das
passende Teil zusammengebaut. Lediglich als Speicherdrossel musste zunächst mal eine dafür eigentlich nicht besonder geeignete Funkentstördrodssel herhalten. Bei späteren Netzteilen habe ich hierfür SMD
Powerinduktivitäten verwendet, die den Wirkungsgrad von über 80% aber auch nicht deutlich nach oben treiben konnten.
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Ein erster Test: et voila
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Der Aufbau des Netzteils ist angelehnt an den Schaltplan von Stefan Kneller (Bild links) den ich im www fand und der immer gerne als Wunderwaffe
für Nixi-Uhren angepriesen wird. Allerdings liefert diese Schaltung mit der angegebenen Bestückung nicht genügend Strom für einen statischen Betrieb von 6 Nixie-Röhren a 2,5mA sowie 4 Glimmlampen für die
Doppelpunkte a 1mA.
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Nach Modifikationen hole ich jetzt 30mA bei 170V also 5,1Watt aus der Schaltung bei einem Wirkungsgrad von über 85%
Und so sieht meine Schaltung jetzt aus.
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Als nächstes war dann die Treiberstufe für die Nixies fällig. Da die meisten Nixies laut einhelliger Meinung der Fangemeinde Muliplexing gar nicht mögen,
speziell hierfür entwickelte Nixies mal ausgenommen, kam das für mich natürlich gar nicht erst in Frage. Also direkt und statisch ansteuern. Das bedeutet natürlich für jede Ziffer einen eigenen Transistor. Und wenn
der dann noch bipolar ist natürlich auch noch je einen Basiswiderstand. Dazu noch mal je 4 Transistoren mit Widerstand für die Trennpunkte. macht in Summe 64 Transistoren und 64 Widerstände. Da natürlich kein
kleiner Atmega, mit dem ich die Steuerung realisieren wollte mal eben so noch 64 freie Ausgangspinns über hat, sah ich nur den Weg dies mittels Schieberegistern zu realisieren. Also noch 8 Schieberegister zusätzlich.
Jetzt weiss ich auch warum fast alle auf dem Markt erhältlichen Nixieuhren mit Multiplexing arbeiten. Auf diesen Bauteilaufwand hat natürlich kaum einer Lust, ausserdem schmälert er natürlich den Gewinn. Und
dann kommt noch dazu, das man sich ja wirklich ein schlaues Platinendesign einfallen lassen muss, damit man so viele Bauteile auch noch in´s Gehäuse bekommt. Also wird mit Multiplexing gearbeitet, da der “dämliche”
Kunde ja eh keine Ahnung hat. Nicht mit mir.
Hier mein erstes Design mit diskreten bedrahteten Bauteilen.
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Hier ein Video vom Testlauf
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Aufgrund des gelungenen Ergebnisses meiner 1. Nixie-Uhr und weil die einfach nur toll aussehen, wollte ich nun unbedingt eine mit stehenden Röhren bauen. Die
einzigen Röhren die ich für diesen Zweck für erste Versuche und erschwingliche Preise finden konnte, war der aufrecht stehende Bruder der IN-12 die IN-14. Diese bekam ich dann von einem Händler aus Frankreich für
immerhin 7€ das Stück. Also, 12 Stück bestellt und der Freundliche händler schickte mir noch eine kostenlos als Zugabe. Die Ziffernhöhe der IN-14 ist 18mm, genau wie auch bei der IN-12. Auch hier ist die 5
eine auf den kopf gestellte 2. Im Gegensatz zur IN-12 hat die IN-14 aber keine Pinns für einen Stecksockel sondern lange Drähte zum einlöten in die Platine. Bei meiner 2. Nixie-Uhr wollte ich nun aber nicht die
Treiberplatine mit bedrahteten Transistoren bestücken, sondern diesmal mit SMD-Transistoren arbeiten. Ausserdem sollten die Röhren nicht wieder separat irgendwo in der Landschaft sitzen und aufwändig mit der
Treiberplatine verkabelt werden, sondern diesmal gleich auf der Platine sitzen. Ich entschied mich dazu kleine Minniplatinen zu entwerfen, bei der die Treibertransistoren mit Vorwiderstand zusammen mit der Röhre
eine Einheit bilden und mit Stiftleisten dann auf die Platine mit den Schiberegistern aufgesteckt werden sollten. Hier das Ergebnis:
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Hier ein Video vom Testlauf
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Wie ich ja eingangs schon erwähnte, hatte mir der freundliche Franzose ja eine IN-14 Nixie als Zugabe mitgeschickt. Was macht man nun mit einer einzelnen
Nixie-Röhre? Aufheben als Ersatz falls mal eine kaputt geht? Nö, daraus wollte ich mir, inspiriert durch Youtube-Videos, eine Single-Tube-Nixie-Uhr bauen.Das Gehäuse sollte natürlich nicht zu bullig werden, sondern
harmonisch zur Nixie-Röhre passen. Nun ist eine IN-14 mit ihren 18mm Aussendurchmesser nicht gerade ein Gigant. Ich entschloss mich daher meine Gehäusegröße auf etwa 30mm zu beschränken und auch die Höhe sollte
nicht wesentlich über 30mm betragen. Das schränkt den Platz für die Elektronik natürlich extrem ein. Der DC-DC-Wandler von 5V auf 170V sollte natürlich mit ins Gehäuse. Also fing ich erst mal mit der Entwicklung
eine möglichst kleinen Wandlers an, der auf eine Platine von maximal 30mm Durchmesser passt. Nach vielen Tests auf meinem Steckbrett, reifte die Erkenntnis, das ich mit Speicherdrossel aus meiner Bastelkiste nicht
weiterkomme. Also nahm ich eine kleine Rinkerndrossel, die ich aus einer verstorbenen Energiesparlampe ausbaute.Diese hatte einen Aussendurchmesser von 10mm, einen Innendurchmesser von 6mm und eine Dicke von 4mm.
Der Al-Wert dises Kerns schien mir mit 1200nH geignet für diese Anwendung. Dieser entfernte ich zunächst die vorhandene Wicklung, um dann eine Eigene aufzubringen. Nach vielen Versuchen hatte ich dann ein wirklich
brauchbares Ergebnis. Eine Drossel mit Mittelanzapfung. 2 Wicklungen übereinander, die “Primär”-Wicklung mit 14 Windungen leicht verzwirbeltem 0,3mm Draht und die “Sekundär”-Wicklung mit 45 Windungen 0,3mm Draht.
Das Ganze dann mit Sprintlayout zu einer Platine umgesetzt, gefräst, gelötet, et voila:
Der Durchmesser ist auf den BILDERN noch nicht Endstand. Den habe ich erst zum Einpassen ins Gehäuse angepasst
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Der erste Test am “lebenden Objekt”
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Als nächstes dann ein Platinchen zur Aufnahme der Nixie, wieder mit der
bewährten Technik mit den SMD-Transistoren im Sockel:
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Sowie ein Steuerplatinchen mit Atmega 8 in SMD-Bauform.:
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Und das ganze dann in Sandwichbauweise zusammengesetzt...
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Gehäuseteile gedreht...
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Was soll ich sagen, mich hatte der Nixievirus infiziert und ich wollte unbedingt noch mehr Uhren bauen, aber leider waren meine schönen IN-14 alle. Ich fand
glücklicherweise einen Händler in Bulgarien der mir 150 Stück zu einem fairen Preis anbieten konnte. Diese musste ich natürlich kaufen! ;-)
Und so konnte ich denn zu meiner Nixie #4 ansetzen. Es sollte wieder eine ähnliche wie die 2. werden. Da mir bei dieser aber das Gehäuse zu wuchtig war,
wollte ich diesmal das 12V Schaltnetzteil als Steckernetzteil belassen. Ausserdem war mir die Herstellung von 6 Einzelplatinen für die Röhren und Doppelpunktröhren zu aufwändig und so entschied ich mich diese
Einzelplatinen zu einer Einzigen zusammenzufassen. Dazu musste dann die Schieberegisterplatine schmaler gemacht werden und die DC-DC-Wandlerplatine mit Atmega 8 komplett neu designt werden. Die Technik ist ansonsten
identisch mit meiner Nixie #2, so das ich diese hier nicht weiter beschreibe.
Die neu designte Röhrenplatine
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Alle Teile zusammengebaut
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Und wie sollte es auch anders sein, funktionierte wieder mal auf Anhieb...
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Hier ein Video vom Testlauf und Bilder der Herstellung
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...und dann hatte ich das unfassbare Glück bei EBAY der Gewinner einer Auktion über 6 “neue” Z5660M Nixie Röhren zu sein. für 102€, da haben aber einige
ziemlich gepennt ;-)
Die Doppelpunktröhren sind natürlich wie bei den Vorgängeruhren auch schon selber hergestellt.
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Hier mal zum Vergleich:
die Z5660M und die Z556M
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Aufgrund der Tatsache das die Z566 deutlich grösser als die IN-14 ist, kam mir in den Sinn doch mal eine Ein-Platinen-Version in Angriff zu nehmen. Dies
bedeutete das ich den DC-DC-Wandler, den Atmega8, die 8 Schieberegister sowie 64 Transistoren mit Vorwiderständen auf nur einer Platine unterbringen musste und diese sollte dann nicht so groß werden, daß das
benötigte Gehäuse später unproportional wirkt. Also musste ich wieder ein neues Platinenlayout ersinnen. Der aus der Vorgängeruhr eh schon schlanke DC-DC-Wandler musste noch mal schmaler gemacht werden und aus der
3-Platinen-Sandwich-Version alles auf eine Platine untergebracht werden. Wir errinnern uns: Multiplexen wie bei ca. 90% der im www zu findenden Uhren kommt für mich aber so was von gar nicht in Frage !!!
Herausgekommen ist dann nach ca. 2 Wochen a 2 Stunden täglich diese Platine:
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...und dann bekam ich 12 Stück Z566M Nixies und was soll ich sagen, mittlerweile finde ich die DEUTLICH schöner als die ungefärbten. Nun muss ich mir nur noch
was einfallen lassen wie ich meine Doppelpunktröhren eingefärbt bekomme, damit diese zum Gesammtbild passen. Ich denke ich werde mal Glasklaren Glaslack testen...
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D e t a i l a n s i c h t
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Oberseite, test der LEDs
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